Mittwoch, Februar 13, 2008

Verdammt, wir leben noch.




"Verdammt, wir leben noch"

Zuerst war Hans Hölzel, der Mensch. Dann kam Falco, die Kunstfigur, dazu. Zusammen ergaben sie Österreichs bislang einzigen Popstar von Weltformat. Der eine suchte Liebe, Geborgenheit und eine Familie, nichts davon fand er. Der andere wollte Erfolg, doch als er ihn hatte, konnte er nicht damit umgehen. Und so wurde es in Falcos letzten Lebensjahren still um den arroganten Exzentriker, der doch nur seine Probleme verstecken wollte. Erst als er bei einem Autounfall starb, da schrie die Öffentlichkeit auf und hob den fast Vergessenen erneut in den Pop-Olymp. Hans Hölzel ist tot, es lebe Falco!
Regisseur Thomas Roth hat seine eigene Art, sich diesem Phänomen anzunähern. Mit der Wahrheit – soweit sie bekannt ist – nimmt er es nicht immer so genau, doch diese künstlerische Freiheit schadet weder dem Film noch Falco. Ein bisschen Tiefgang, ein bisschen Provokation und ein bisschen Verklärung, fertig ist der Kino-Mix, der den Zuschauern, denen der Name Falco vielleicht nicht mehr so viel sagt, einen Musiker nahebringen will, der mit seinem Stil seiner Zeit meistens ein ziemliches Stück voraus war.


"Mondscheiner"-Frontman Manuel Rubey hat sich der undankbaren Aufgabe gestellt, Falco zu verkörpern. Und er singt sogar alle Songs selbst. Außerdem hat er gelernt, wie Falco zu sprechen (der hat sich das übrigens bei Oskar Werner abgeschaut). Doch während er darstellerisch als Hans Hölzel durchaus überzeugt, bleibt er als Falco ein wenig blass. Immerhin ein ambitionierter Versuch, einen Legende wieder zum Leben zu erwecken.

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