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Dienstag, März 04, 2008
Nur unbarmherzig laut
Falco-Imitator Simoner verärgert schreiend Publikum in der Phönixhalle
Nur äußerlich erinnert der Wiener Michael Patrick Simoner an Falco - er singt schlecht und unbarmherzig laut.
Erfolge, Krisen, Drogen, ein tragischer Tod - das Leben des Österreichers Falco ruht auf Pfeilern, die der Unsterblichkeit jedes Künstlers ein Fundament bieten. Ein Jahrzehnt nach seinem Tod ist die Faszination der Anhänger für den Sänger ungebrochen. Dem zollt auch das Falco-Management in Kooperation mit der Falco-Stiftung Tribut und schickt die Liveshow "Rock me Amadeus - Falco Forever Live!" auf Tour. Jetzt machte sie Station in der Phönixhalle.
Im Mittelpunkt steht der Wiener Michael Patrick Simoner, der schon zu Lebzeiten seines Idols als dessen Imitator aufgetreten ist. Angekündigt wird das gesangliche Zusammenspiel des 41-Jährigen mit Videozuspielungen von Falco-Konzerten als Duett, stilecht unterstützt von Sängerin Isabella Wagner, die einst auch mit Falco tourte. Doch während Simoner zweifelsohne beste Chancen hätte, jeden Falco-Look-Alike-Wettbewerb für sich zu entscheiden, ist er gesanglich erschreckend weit davon entfernt, es mit ihm aufnehmen oder den "Falken" vom Band auch nur begleiten zu können. Hat das Video-Intro über Falcos Leben das Publikum noch erwartungsfroh gestimmt, erzeugt Simoners anteilige Darbietung von "The Sound of Music" bereits erste Irritationen, so dermaßen liegt sein Gesang daneben. Leider bessert sich das auch bei den folgenden Liedern nicht - vom Band erklingt Falco, auf der Bühne schreit ihn sein Imitator nieder und in der Halle versucht man, Simoners Stimme einfach auszublenden; ein schwieriges Unterfangen, denn der singt zwar schlecht, aber unbarmherzig laut.
Schlimmer noch als sein Gesang sind die Animationsversuche des Österreichers, der das Publikum ohne Erbarmen mit Parolen wie "Mainz bleibt Mainz!" oder "Clap your hands!" auffordert, zu Komplizen seiner schlechten Show zu werden. So sind es vornehmlich Mitleid und die unangenehme Tatsache, dass die Show aufgezeichnet wird, von der die Anwesenden sich pflichtschuldig aus den Stühlen zitieren lassen. Anzurechnen ist Simoner, dass ihm die miese Stimmung nicht entgeht, doch er hat ihr nichts entgegenzusetzen. Die ungleich gelöste, positive Reaktion des Publikums nach Hits wie "Der Kommissar" kann er, selbst gestützt von fabelhaften Tänzerinnen, nicht nutzen - kein eines Mal gelingt es ihm, ein solches Zwischenhoch über den Hit hinaus zu halten.
Erst gegen Ende erwacht das Publikum zu stärkerem Applaus, mit dem Ziel, Simoner "Jeanny" als Zugabe zu entlocken. Die gibt er sogar, gewonnen ist damit freilich nichts, die Inszenierung gelingt nur leidlich. Seine Musik bleibt unsterblich, Falco aber ist tot - das hat dieser Abend bewiesen.
Von
Mara Braun
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